We See You

Die Wahrnehmung von Lebensmitteln und insbesondere von Fleisch ist heute leider immer noch weit von der Vorstellung entfernt, dass das Fleisch auf unserem Teller tatsächlich Teil eines fühlenden und intelligenten Lebewesens war. Ein Lebewesen mit einer eigenen Persönlichkeit, das sich nicht dafür entschieden hat, als sogenanntes Nutztier geboren zu werden, nur sechs Monate zu leben, um dann geschlachtet zu werden.

Die Bilder sind Teil eines Langzeitprojekts, mit dem ich auf diese fehlende Wahrnehmung hinweisen möchte. Ich habe sie vor dem Schlachthof R. Thomsen in Kellinghusen gemacht, der seit 2015 zur Tönnies Unternehmensgruppe gehört. Hier werden täglich bis zu 5.000 Schweine geschlachtet.

Einmal im Monat treffen sich dort Menschen, um friedlich gegen diesen Wahnsinn zu demonstrieren und den Tieren in den einfahrenden Transportern einen letzten Moment des Respekts, der Aufmerksamkeit und der Zuneigung schenken. Es ist schwer zu ertragen, wenn die Transporter an Dir vorbeifahren. Vielleicht bekommst du Blickkontakt, baust in dem kurzen Moment eine Beziehung auf, hast die Möglichkeit, Deine Hand auszustrecken und sie zu streicheln oder einfach nur da zu sein. In diesem Moment kannst du ihnen nicht mehr helfen und das tut sehr weh.

Aber diese Momente stärken die Überzeugung, immer weiter zu machen. Immer mehr Menschen davon zu überzeugen, dass sie genauso ein Recht auf Leben haben, wie wir. Und dass wir endlich aufhören müssen manche Lebewesen nur durch die Brille unserer eigenen Bedürfnisse zu sehen.

Schweinebewusstsein

Die Ausstellung „ocular witness: SCHWEINEBEWUSSTSEIN“, die derzeit im Sprengel Museum Hannover zu sehen ist, fragt nach dem Verhältnis zwischen Mensch und Schwein. Parallel zu dieser Ausstellung starteten die Kurator:innen der Ausstellung einen Open Call auf nextmuseum.io, in dem dazu aufgerufen wurde, auf digitalem Wege an der Wiederherstellung der Sichtbarkeit der Schweine mitzuarbeiten.

Fotos aus meinem Projekt We See You wurden ausgewählt und sind nun auf der Seite von nextmuseum.io zu sehen. Bald werden sie auch auf der Projekt-Website www.schweinebewusstsein.de zugänglich gemacht und können dort eingesehen werden.

Viki und die Hunde in Nordmazedonien

120 Hunde leben in Vikis Tierheim im Süden Nordmazedoniens, mit ihrer Familie kümmert sie sich liebevoll um jeden einzelnen in der Hoffnung auf eine bessere Zukunft.

Kennenlernen durfte ich Viki im März diesen Jahres, als ich sie und ihre Arbeit vier Tage mit der Kamera begleitet habe. Dabei habe ich auch einen kleinen Einblick in die allgemeine Situation der Hunde im Land bekommen.

Meine Eindrücke könnt ihr im Magazin kwerfeldein sehen und lesen und bei der Organisation Hundeliebe-grenzenlos e. V., in deren Auftrag ich dort war – oder aber hier auf dieser Seite sehen.

When Noah’s Ark needed an Ark

When a big storm hit Cyprus mid October this year torrential rain was flooding the dog shelter Noah’s Ark and the dogs living there were in great danger of drowning. They needed to be evacuated, so immediately the Argos Animal Santuary offered help and opened its doors to provide shelter. Which is where they still are, waiting for a loving and forever home.

When I visited the Argos in the end of November, I met Sotiroulla from Noah’s Ark. She introduced me to every dog, told me their stories. All have been exposed to ignorance and sometimes heavy violence inflicted by humans. But all of them are still so gentle and friendly, just looking for the respect and love they deserve.

„We See You.“ in der Stadtgalerie Kiel

Meine Bilder aus dem Projekt „We See You.“ wurden für die RFLXN 07 – Landesausstellung für Fotografie in Schleswig-Holstein ausgewählt und werden noch bis zum 28. August in Stadtgalerie in Kiel ausgestellt.

„Aus den 128 eingereichten Serien wählte eine hochkarätig besetzte Jury in einem anonymisierten Verfahren insgesamt siebzehn Bildserien und drei Installationen aus. Mitglieder der Jury waren: Dr. Dörte Beier (Direktorin, Stadtmuseum Schleswig), Ruth Eichhorn (Bildredakteurin und Kuratorin), Dr. Matthias Harder (Direktor Helmut Newton Stiftung), janKB (Freier Fotograf, Jurypreisträger der Foto-Reflexionen 06), Dr. Peter Kruska (Direktor, Stadtgalerie Kiel) und Dr. Sabine Schnakenberg (Kuratorin der Sammlung F. C. Gundlach, Deichtorhallen).“

Ich freue mich riesig, dass das Thema und meine Umsetzung von so einer hochkarätigen Jury ausgewählt wurde.

Wenn ihr Lust und Zeit habt schaut sie euch an – es kann auch noch bis Ende der Ausstellung ein Prublikumspreis gewählt werden :-).

RFLXN 07 – Landesausstellung für Fotografie in Schleswig-Holstein
20 Jahre Foto-Reflexionen 2001 – 2021. 
Zum Jubiläum in der Stadtgalerie Kiel vom 11. Juni bis 28. August 2022.

Animal Central – Heimat für befreite Tiere

Ein Besuch auf dem Lebenshof Animal Central ist Balsam für die Seele. Und dann noch die Ankunft von zwei neuen Mitbewohnerinnen und ihre ersten Schritte in Freiheit miterleben zu dürfen, ist ein großes Geschenk.

Letzten Samstagmorgen kamen die beiden Schweine Jutta und Elsa nach einem Leben in Gefangenschaft und Qual auf dem Hof im Norden Schleswig-Holsteins an. Sie kamen aus einer katastrophalen Haltung, wurden vom Veterinäramt bei einem Bauern beschlagnahmt und sollten geschlachtet werden, wenn sich kein Käufer finden würde. Doch der Kaufpreis wurde von einer großzügigen Spenderin aufgebracht und die Fahrt in den hohen Norden organisiert.

Allerdings bedeutet ein solcher Hof viel Arbeit und braucht viel Geld, er ist deshalb auf Spenden oder Patenschaften angewiesen. Falls ihr die Arbeit und den Hof unterstützen möchtet, findet ihr hier weitere Informationen: http://animal-central.de/

We See You … auf dem Filmfest Schleswig-Holstein

Ich freue mich riesig, dass mein Film „We See You.“ im Rahmen des Filmfest Schleswig-Holstein auf dem Kurzfilm Special in der Hansa 48 gezeigt wird.

Wann: Mittwoch, 27. Oktober 2021 um 19.00 Uhr
Wo: Hansa 48 (Hansastraße 48, 24118 Kiel)

We See You.

Die Aufnahmen sind während mehrerer Mahnwachen und Proteste mit der lokalen Gruppe des Animal Save Movement vor und in einem Schlachthof in Norddeutschland entstanden.

„Bullerbü“

Eine kleine Insel in der dänischen Südsee. Die Fähre kommt an, geladen mit Ferien- und Tagesgästen vom Festland, Familien mit Kindern, die sich auf die Zeit zusammen freuen. Der Hafen ist voller Segelboote und wir sind eins davon. Eine Straße führt vom Hafen in den kleinen Ort zu einem Laden, wo sich alle treffen, um ein Eis zu essen oder sich ein kühles Getränk aus dem Kühlschrank zu nehmen. Die Straße führt aber auch an einem kleinen Hof vorbei, von Außen wirkt er für die meisten idyllisch und passt in ihre romantische Vorstellung vom Leben auf dem Land.

Keiner nimmt Notiz von ihnen, sie leiden still – tagein, tagaus für das Eis, den Milchshake, den kurzen Moment, den Genuss. Für sie bedeutet es ein Leben in Gefangenschaft, mit körperlichen und seelischen Schmerzen, ohne ihre Kinder.

Es ist heute so einfach, sich rein pflanzlich zu ernähren und es ist so viel besser für sie, für uns und für die Welt, in der wir leben.