Die Wahrnehmung von Lebensmitteln und insbesondere von Fleisch ist heute leider immer noch weit von der Vorstellung entfernt, dass das Fleisch auf unserem Teller tatsächlich Teil eines fühlenden und intelligenten Lebewesens war. Ein Lebewesen mit einer eigenen Persönlichkeit, das sich nicht dafür entschieden hat, als sogenanntes Nutztier geboren zu werden, nur sechs Monate zu leben, um dann geschlachtet zu werden.
Die Bilder sind Teil eines Langzeitprojekts, mit dem ich auf diese fehlende Wahrnehmung hinweisen möchte. Ich habe sie vor dem Schlachthof R. Thomsen in Kellinghusen gemacht, der seit 2015 zur Tönnies Unternehmensgruppe gehört. Hier werden täglich bis zu 5.000 Schweine geschlachtet.
Einmal im Monat treffen sich dort Menschen, um friedlich gegen diesen Wahnsinn zu demonstrieren und den Tieren in den einfahrenden Transportern einen letzten Moment des Respekts, der Aufmerksamkeit und der Zuneigung schenken. Es ist schwer zu ertragen, wenn die Transporter an Dir vorbeifahren. Vielleicht bekommst du Blickkontakt, baust in dem kurzen Moment eine Beziehung auf, hast die Möglichkeit, Deine Hand auszustrecken und sie zu streicheln oder einfach nur da zu sein. In diesem Moment kannst du ihnen nicht mehr helfen und das tut sehr weh.
Aber diese Momente stärken die Überzeugung, immer weiter zu machen. Immer mehr Menschen davon zu überzeugen, dass sie genauso ein Recht auf Leben haben, wie wir. Und dass wir endlich aufhören müssen manche Lebewesen nur durch die Brille unserer eigenen Bedürfnisse zu sehen.
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